Im neuen Jahr ankommen

Warum es sich gut anfühlen kann, sich gegen Vorsätze zu entscheiden, um endlich anzukommen

Heute beginnt wieder ein neues Jahr und viele von uns sind es gewohnt, sich neue Vorsätze zu fassen. Die Literatur und Medien sind voll von diesen Ideen und es hat geradezu etwas Magisches, einerseits das alte Jahr rituell zu verabschieden und andererseits das neue Jahr endlich mit den Dingen zu starten, die man vielleicht im alten Jahr noch immer nicht umgesetzt hat. Es scheint also, als ob man schon zu Beginn eines noch unbeschriebenen Jahres diesen mit so vielen Aufgaben versieht, dass der Zauber des Anfangs nicht wirken kann und wir womöglich mit dieser Aufgabe schon überfordert sind. Wie könntest du dieses Jahr anders beginnen und worauf kommt es an, damit du mit deinem persönlichen Jahr glücklich bist?

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Im neuen Jahr ankommen

Warum es sich gut anfühlen kann, sich gegen Vorsätze zu entscheiden, um endlich anzukommen

Heute beginnt wieder ein neues Jahr und viele von uns sind es gewohnt, sich neue Vorsätze zu fassen. Die Literatur und Medien sind voll von diesen Ideen und es hat geradezu etwas Magisches, einerseits das alte Jahr rituell zu verabschieden und andererseits das neue Jahr endlich mit den Dingen zu starten, die man vielleicht im alten Jahr noch immer nicht umgesetzt hat. Es scheint also, als ob man schon zu Beginn eines noch unbeschriebenen Jahres diesen mit so vielen Aufgaben versieht, dass der Zauber des Anfangs nicht wirken kann und wir womöglich mit dieser Aufgabe schon überfordert sind. Wie könntest du dieses Jahr anders beginnen und worauf kommt es an, damit du mit deinem persönlichen Jahr glücklich bist?

Wirklich meine Ziele?

Du kennst das sicher auch. Du hast dir Ziele gesetzt und diese fühlen sich mal mehr und mal weniger als erreicht an. Warum ist das so? Das kann viele Gründe haben.

  1. Du verfolgst nicht deine Ziele.
  2. Du verfolgst zu viele Ziele.
  3. Du verfolgst unrealistische Ziele.
  4. Du bist nur mit dem Erreichen beschäftigt.

Du verfolgst nicht deine Ziele.

Wenn du tagein, tagaus Dinge erledigst, deine To-do Liste abarbeitest und immer noch nicht das Gefühl hast, das Richtige für dich erreicht zu haben, dann lebst du womöglich nicht nach deinen Zielen, sondern nach den Zielen von anderen. Du machst mehrheitlich das, was von dir verlangt wird. Wichtig ist es hier daher, dass du dich mit deinen Grundbedürfnissen auseinandersetzt und deine Ziele nach diesen richtest. Dann bekommst du auch wieder ein Gefühl für dich, deine Grundbedürfnisse und du bist zufrieden. Ich werde dir in einem späteren Beitrag meinen Bedürfnis-Kuchen näher erläutern – vorerst rate ich dir, deine Grundbedürfnisse auf jeden Fall zu verschriftlichen.

Du verfolgst zu viele Ziele.

Du weißt jetzt anhand deiner Grundbedürfnisse, welche Ziele momentan wichtig für dich sind und welche du erfüllen möchtest. Aber du hast Schwierigkeiten mit der Umsetzung und wirst nie „fertig“. Auch hier kann ein Blick nochmal auf die Grundbedürfnisse helfen, um eine Priorisierung vorzunehmen. Welche Ziele sind für mich gerade am wichtigsten? Diese vorzuziehen bedeutet nicht, dass die anderen vernachlässigt werden. Dadurch, dass du zuvor deine Grundbedürfnisse aufgeschrieben hast, kannst du zu einem späteren Zeitpunkt die Ziele für die anderen Bedürfnisse benennen.

Du verfolgst unrealistische Ziele.

Du kennst nun deine Grundbedürfnisse, hast sie priorisiert und Ziele dafür festgelegt. Doch irgendwie fühlt sich die Erfüllung immer noch nicht gut an und du steckst fest. Überprüfe daher hier, wie realistisch die Erfüllung deiner Ziele ist. Vielleicht hast du auch schon von der SMART-Methode gelesen – ich werde in einem späteren Beitrag näher darauf eingehen. Hier eine Kurzfassung. Dein Ziel sollte auf jeden Fall:

S – schriftlich festgelegt und so spezifisch wie möglich in der Beschreibung sein

M – messbar sein, indem du beispielsweise Meilensteine vorsiehst und kleinere Schritte einbaust

A – attraktiv für dich in diesem Moment und passend zu deinen Bedürfnissen sein

R – realistisch, aus deiner eigenen Kraft und mit geeigneten Ressourcen, die jetzt schon vorhanden sein sollten, umsetzbar sein

T – terminisiert mit einem Enddatum versehen sein, damit dieses Ziel auch tatsächlich umgesetzt wird.

Anhand der SMART-Methode kannst du für dich selbst herausfinden, wo du noch etwas nachzubessern hast, damit dein Ziel auch wirklich realistisch umsetzbar ist. Wenn ein Baustein fehlt, heißt es nicht, dass das Ziel gar nicht nicht umsetzbar ist, sondern eben zu einem späteren Zeitpunkt erst. Vielleicht ist es auch im Moment nicht wichtig und du nimmst dir damit selbst den Druck heraus.

Du bist nur mit dem Erreichen beschäftigt.

Du hast alle oberen Schritte für dich abgeklärt und verfolgst die für dich richtigen Zielen, aber es fühlt sich immer noch nach Abarbeiten statt nach Leben an? Vielleicht bist du so sehr mit dem Erreichen und dem Ziel an sich beschäftigt, dass du vergisst, zwischendurch innezuhalten und zu schauen, wie sich der Weg dorthin anfühlt. Bleibe bewusst mal stehen! Lasse los und genieße den Moment! Egal, wo du gerade stehst – dort bist du richtig. Nütze die Pause von deinem Ziel – es können sich ganz wunderbare Dinge ergeben. Wie beispielsweise neue Perspektiven, die sich auf dein Leben auftun. Oder du lernst neue Menschen kennen, die dich inspirieren oder die du gerade in diesem Moment in deinem Leben zum Wachsen brauchst. Oder es passiert auch gar nichts. Auch davor brauchst du dich nicht zu fürchten, gerade bei Perfektionist*innen, die es gewohnt sind, immer etwas zu tun zu haben, oder ein Ziel zu verfolgen. Aber genau dann ist es umso wichtiger innezuhalten und zu beobachten, ob du etwas als Selbstzweck für die Sache tust oder wirklich für DICH und deine Bedürfnisse tust.

Den Zauber der Pausen wirken lassen

Wenn du dich ganz bewusst für eine Pause entscheidest, diese nicht als Leere empfindest und sogar im vorhinein einplanst, kann die Pause durch Gewohnheit zu etwas Kraftvollem wachsen. Alleine schon die Entscheidung dafür, dass du dir im Kalender regelmäßig eine ICH-Zeit einträgst, und dir diese gönnst, gibt dir das Gefühl der Selbstbestimmtheit und Selbstverantwortung zurück. Da gerade zu Beginn einer neuer Gewohnheit das Dranbleiben schwierig sein kann, ist es wichtig, die eigene Motivation für diese Pause vorher festzulegen und zu wissen, dass dies wieder mit deinen Grundbedürfnissen verknüpft ist. Wenn du es nur für andere machst oder um Bewunderung zu erhalten oder weil das jede*r so macht, dann wird es wohl nicht so gut klappen. Bleibe dir treu, indem du weißt, was du brauchst, um glücklich zu sein.

Ich gebe mein bestes und das ist gut genug!

Und was, wenn es mal nicht so klappt mit dem Dranbleiben? Wenn du vergisst, dir die Zeit im Kalender regelmäßig einzutragen? Oder es zwar einträgst, aber das Leben „dazwischenkommt“? Dann gilt es, mit dir selbst sanft umzugehen und nicht noch zusätzlichen Stress aufzubauen. Dann nimmst du dir eben vor, es ab sofort besser zu machen. Oder du hinterfragst deine Motivation dazu wieder.

Und noch ein guter Tipp zu Pausen: wenn mal ein Termin irgendwo ausfällt – nicht gleich mit einem neuen Termin ersetzen, sondern spüren, wie es ist, „freie“ Zeit für dich zu haben. Du kannst dann entweder eine Arbeit vorverschieben und somit für einen späteren Zeitpunkt mehr Luft schaffen. Oder – du ahnst es sicher schon – du hälst die Pause einfach aus und genießt sie 🙂

Vielleicht möchtest du es also dieses Neujahr anders machen, indem du im Hier und Jetzt bleibst, die Dinge um dich bewusster wahrnimmst, zuhörst und spürst, wie sich das Neue anfühlt. Ohne gleich Ziele zu setzen. Und doch mit dem Bewusstsein, dass du dieses Jahr anders leben möchtest und die richtigen Ziele verfolgen möchtest. Vielleicht reicht es, wenn du dir selbst heute ein Versprechen gibst, auf dich und deine Bedürfnisse zu schauen und dass das nicht mit komplizierten Vorsätzen verbunden sein muss. Und dann kannst du loslassen, den Moment und den Zauber des neuen Jahres genießen, und dich darauf freuen und vertrauen, dass das neue Jahr genau das bringen wird, was du für dein glückliches Leben brauchst.

Ich wünsche dir einen tollen Start und freue mich, dass du meinen ersten Beitrag gelesen hast. Deine Reise zu dir kann somit ganz entspannt beginnen.

Alles Liebe, Klara.