Self Leadership

So unterstützt dich deine Selbstführung dabei, Klarheit über deine Aufgaben zu bekommen

Mein letzter Blogbeitrag ist schon eine Weile her. Und weil das Leben manchmal anders spielt, als man es sich vorstellen kann, ist es für mich wichtig, euch heute zu sagen, dass auch das ok ist, wenn wir die Zeit für uns nützen, um auf uns und unsere privaten Projekte zu schauen, die gerade mehr Aufmerksamkeit verlangen. Viele von uns kennen ja diese Momente. Uns wachsen die Aufgaben über den Kopf und wir wissen gar nicht, wo wir als erstes beginnen sollen. Und wenn sich solche Momente häufen, verzweifeln wir oder beginnen zumindest an uns selber zu zweifeln. Doch woran liegt das und wie kann man sich da selber wieder rausholen und für die Zukunft daraus lernen? Self Leadership ist ein guter Ansatz, um Klarheit über sich selbst und seine Aufgaben zu bekommen. Wie, möchte ich euch heute hier zeigen.

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Micro Habits

Oder: Kleinvieh macht auch Mist

Wieso möchte ich über Micro Habits schreiben? Weil mir heute über mich selber klar geworden ist, dass es nicht reicht, gute Tipps weiterzugeben und selber nicht weiterzukommen. Und weil ich mich damit auseinandergesetzt habe, woran das liegen kann, dass ich manchmal so schwer ins Tun komme.

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Perspektiven-Wechsel

Wir sind viel zu oft darin gefangen, eine Sache aus immer der gleichen Perspektive zu sehen. Und verlieren dabei den Blick fürs Wesentliche oder für andere Möglichkeiten. Ein Perspektiven-Wechsel kann auf verschiedene Arten funktionieren.

Wahrnehmung verändern durch den Wechsel der Position

Angenommen du bist mit einer Person oder mit einer Sache, die dich betrifft, in einem Konflikt gefangen. Weil die andere Person auch ihre Meinung vertritt, die vielleicht nicht mit deiner übereinstimmt. Oder weil du einen inneren Konflikt aufgrund verschiedener innerer Interessen zu einer Sache hast. Hier hilft es, „in die Schuhe der anderen Person zu schlüpfen“, um die Meinung verstehen zu können. Auch beim inneren Konflikt kann das „Aussteigen“ aus der Pattsituation einen neuen Blick auf die Sache ermöglichen.

Vier Positionen aufstellen

Konflikt mit einer anderen Person

Suche einen ruhigen Raum für dich und lege vier A4-Blätter auf dem Boden, auf die du folgendes schreibst: auf dem ersten Blatt deinen Namen, auf dem zweiten Blatt den Namen der Person, mit der du im Konflikt bist. Auf das dritte Blatt schreibst du das Wort „Ressource“ auf, und schließlich „Meta-Position“ auf das vierte Blatt.

Gehe dann in die erste Position (ich-Position) und fühle dich hinein – das bist du, mit all deinen Gefühlen und Wahrnehmungen zu der Konfliktsituation. Assoziiert beginnst du dann zu beschreiben, wie du dich fühlst.

Dann steige heraus auf ein neutrales Feld und lenke dich kurz mit etwas Neutralem ab (diese Ablenkung wirst du nochmal brauchen).

Danach erst steigst du auf die zweite Position, die deines Gegenübers. Auch hier ist es wichtig, sich in die Person hineinzufühlen, sich als diese Person zu dissoziieren, und die Gefühle in der ich-Form als diese Person auszusprechen. Und somit als diese Person auf dich (erste Position) zu schauen („So hast du auf mich gewirkt.“). Damit bekommst du ein Gefühl, wie du und das was du gesagt/getan hast beim Gegenüber angekommen ist.

Jetzt steigst du wieder bewusst auf das neutrale Feld, um Abstand zu bekommen.

Im nächsten Schritt steigst du auf die Meta-Position und schaust dir diese Situation zwischen den zwei Personen komplett neutral an. Vielleicht hilft es dir, diese Position als einen Außenstehenden (Passanten, Kassiererin,…) zu sehen. Was siehst du? Was kannst du beschreiben?

Und dann kannst du entweder gleich zurück auf deine erste Position gehen und aufgrund deiner soeben gemachten Erfahrungen deine Assoziation bereits verändern und anders auf die zweite Position reagieren („Ich verstehe dich jetzt…“). Oder du gehst vorher auf die „Ressourcen-Position“ und holst dir Ressourcen, die du brauchst, um die Situation in der ersten Position neu sehen/annehmen zu können.

Du kannst jetzt so oft du willst zwischen allen Positionen wechseln, bis der Konflikt aufgelöst ist und du dich zum Schluss auf der ersten Position wohl fühlst und weißt, wie du dann im echten Leben deinem Gegenüber begegnen kannst. Das Resultat sollte ein besseres Verständnis sein, weil du das Problem aus einer anderen Perspektive gesehen hast.

Innerer Konflikt

Wenn du mit dir selbst im Konflikt bist und dich nicht entscheiden kannst zwischen zwei Sachen, dann kannst du diese Methode auch anwenden. So gibst du jeder Position die Möglichkeit, sich zu zeigen und zu erklären, um dann durch das Verständnis eine bessere Entscheidung treffen zu können. Es kann natürlich auch sein, dass der Konflikt danach noch besteht, aber klar wird, dass für die Entscheidung noch etwas fehlt. Aber zumindest hättest du alles gemacht, was für die Entscheidungsfindung notwendig ist. Damit hört auch das Gedankenkarussell auf, weil man die Situation wirklich „durchgeht“. Deswegen ist das Auflegen der Positionen sehr wichtig und auch das bewusste Rein-, Raus- und Umsteigen.

Den Rahmen ändern

Eine andere Möglichkeit, um die Perspektive zu ändern und somit neuen Ideen eine Chance zu geben, ist das Reframing (frame = Rahmen). Es wird für einen Inhalt entweder der Rahmen geändert (Bedeutungsreframing) oder der Kontext, in dem der Inhalt/Bedeutung sich bewegt (Kontextreframing).

Bedeutungsreframing

Hier verändert sich die Situation oder der Kontext/Rahmen nicht – es wird nur versucht dem Inhalt eine andere Bedeutung zu geben. Wenn du beispielsweise mit bestimmten Eigenschaften von dir nicht zufrieden bist, weil sie dich in einer bestimmten Situation im Wege stehen. Wenn du diesen Eigenschaften aber eine andere Bedeutung gibst, veränderst du bereits deine Perspektive.

Kontextreframing

Wenn wir beim obigen Beispiel bleiben: du hast bestimmte Eigenschaften, die du in einer Situation nicht für angebracht hältst. Aber vielleicht wären diese Eigenschaften in einem anderen Kontext (Umfeld) nützlich und positiv bewertet.

Du siehst, es gibt mehrere Möglichkeiten aus den gewohnten (negativen) Gedanken auszusteigen. Wir haben die Wahl. Jeden Tag, jede Sekunde. Aus einer Sache das Positive oder das Negative sehen zu wollen. Mit ein wenig Übung wirst du diese Methoden irgendwann nicht mehr brauchen, weil du dann automatisch die Perspektive wechseln wirst, sobald du merkst, dass du mit einer bestimmten Denkweise nicht weiterkommst.

Ein einfacher Perspektiven-Wechsel kann auch das Führen eines „Positiv-Tagebuchs“ sein. Indem du jeden Tag zumindest eine positive Sache hineinschreibst, die dir passiert ist, verändert sich dein Fokus und du bist viel eher bereit, zuerst die guten Dinge zu sehen. Und dankbar dafür zu sein, was du bereits hast, und nicht was dir noch fehlt.

Self Leadership

Viele von uns kennen diesen Moment. Uns wachsen die Aufgaben über den Kopf und wir wissen gar nicht, wo wir als erstes beginnen sollen. Und wenn sich solche Momente häufen, verzweifeln wir oder beginnen zumindest an uns selber zu zweifeln. Doch woran liegt das und wie kann man sich da selber wieder rausholen und für die Zukunft daraus lernen? Self Leadership ist ein guter Ansatz, um Klarheit über sich selbst und seine Aufgaben zu bekommen. Wie, möchte ich euch anhand einiger Modelle hier zeigen.

Leadership verbinden wir sehr oft mit der Rolle einer Führungskraft und können es dann mit uns zuerst gar nicht in Verbindung bringen. Aber Leadership bedeutet nichts anderes als Führung. Ob ich ein Team oder mich selber führe, spielt dabei keinen Unterschied. Self Leadership ist also die Selbstführung. Diese ist gerade in Zeiten wichtig, wo wir mit chaotischen äußeren Umständen zu kämpfen haben und diesen fast ohnmächtig gegenüber stehen. Wenn wir aber rechtzeitig lernen, wie wir mit solchen äußeren Umständen umgehen können, ohne dass sie uns den Boden unter den Füssen wegreißen, haben wir ein beständiges Fundament für unsere Resilienz geschaffen und können in Zukunft besser mit schwierigen Situationen umgehen.

Doch was ist eigentlich eine schwierige Situation? Zuallererst finde ich es wichtig, dass wir unterscheiden zwischen den Dingen in unserem Leben, die wir selbst direkt beeinflussen und steuern können. Und den Dingen, also äußere Umstände, die wir nicht beeinflussen können. Hier seine ganze Kraft zu investieren ist nicht zielführend und macht uns nur krank und wir fühlen uns ausgeliefert. Im Rahmen des Self Leaderships ist es daher gut zu wissen, was ich selbst beeinflussen kann und will, und die eigene Energie immer wieder darauf zu richten. In diesem Zusammenhang bekommt eine schwierige Situation auch plötzlich eine andere Bedeutung. Abgesehen davon, dass man durch einen Perspektiven-Wechsel einer Situation auch Positives abgewinnen kann, indem man sie in einem neuen Rahmen setzt, unterstützt die Abgrenzung zwischen selbstbestimmter und fremdbestimmter Situation die Klarheit in der Schwierigkeit. Wenn es eine Situation ist, die ich ohnehin nicht selbst beeinflussen kann, bleibt sie vielleicht schwierig, aber man kann dann sehr schnell für sich selbst entscheiden, ob man da seine Energie hineinstecken möchte. Auch das ist möglich und eine bewusste Entscheidung. Hilflos fühlt man sich nur, wenn man sich ausgeliefert fühlt und ohnehin das machen muss, was anderen von einem verlangen, ohne mitbestimmen zu können. Und diese Selbstbestimmung habe ich ganz klar bei Dingen, die ich selbst beeinflussen kann. Auch hier ist eine bewusste Entscheidung wichtig, etwas zu tun oder zu unterlassen. Selbst wenn man diese Abgrenzung vollzogen hat, heißt es ja noch nicht, dass man sofort loslegt, um Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Manche Dinge brauchen Zeit. Aufpassen muss man nur, dass man die Entscheidung nicht zu lange hinauszögert. Denn dann wird die Situation, die wir eigentlich selbst lösen können, irgendwann womöglich unlösbar, weil zu viel Zeit verstrichen ist und neue Herausforderungen im Leben hinzugekommen sind. Oft haben wir auch Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen, und treffen dann möglicherweise gar keine. Das macht das Problem nicht hinfällig – im Gegenteil, es arbeitet dann in unserem Kopf weiter. Besser ist es hier gleich eine Entscheidung zu treffen, die für den Moment die richtige ist. Niemand sagt uns, dass wir für immer auf dieser Schiene weiterfahren müssen. Die einmal gefällte Entscheidung kann (und soll) wieder überdacht werden.

Und wann muss ich welche Entscheidungen treffen? Welche Situationen sind für mich persönlich wichtig? In einem anderen Blog-Artikel habe ich den Bedürfniskuchen vorgestellt. Hierbei gilt es für sich festzustellen, welche Bedürfnisse für einen selbst die wichtigsten sind. Und diese zu erfüllen ist dann eigentlich das Ziel und der Sinn unseres Lebens. Wir leben, um unsere Bedürfnisse zu stillen. Doch dafür ist es zuerst wichtig, diese zu kennen und der Bedürfniskuchen zeigt dann auch die Gewichtung der einzelnen Bedürfnisse und welche Rolle sie in unserem Leben spielen. In weiterer Folge ist es hilfreich ein IST- und SOLL-Zustand dieser Bedürfnisse zu machen. Dann sieht man für sich gleich, wo man etwas nachbessern muss, um eine Situation zu verbessern. Eine persönlich schwierige Situation kann man anhand des Bedürfniskuchens schnell für sich erkennen. Solch eine Situation, die bei einem meiner wichtigsten Bedürfnisse auftaucht, erfordert, dass ich rasch reagiere, also eine Entscheidung treffe, die für den Moment die richtige ist. Wenn ich allerdings eine Situation antreffe, die ein für mich nicht so relevantes Bedürfnis betrifft, werde ich diese Situation auch nicht unbedingt als schwierig empfinden. Hier kann mich sich dann auch mit einer Entscheidung Zeit lassen, weil einerseits das Thema nicht so wichtig ist, das es ständig in unserem Kopf herumkreist (sonst wäre es ein wichtiges Bedürfnis), und andererseits gibt es wichtigere Dinge, die auf eine Erledigung warten (wichtiges Bedürfnis).

Nun, was hat das jetzt mit Self Leadership zu tun? Wenn ich weiß, welche Situationen aufgrund meiner Bedürfnisse für mich wichtig sind, bin ich vorbereitet, in einer neuen Situation, die eine Entscheidung erfordert, zu handeln. Ich übernehme die Führung für mich, meine Bedürfnisse und meine Entscheidungen. Weil es Dinge betrifft, die ich selbst bestimmen und beeinflussen kann. Das gibt mir Kraft und Energie, auch anderen Situationen, die ich selbst nicht beeinflussen kann, besser begegnen zu können. Denn wäre ich in jeder Situation ohnmächtig, wäre ich nicht mehr handlungsfähig.

Das Eisenhower-Prinzip

Eisenhower hat ein Prinzip erfunden, mit dem man auch sehr gut für sich selber herausfinden kann, welche Situationen, Dinge oder Aufgaben einerseits welche Wichtigkeit haben und andererseits auch welche Dringlichkeit in der Erledigung. Die folgende Matrix soll dies in vier verschiedenen Aufgaben einteilen:

Quelle: ionos.at

A-Aufgaben sind dringend und wichtig und sind sofort selbst zu erledigen. B-Aufgaben sind zwar wichtig, aber nicht dringend und können zu einem späteren Zeitpunkt selbst erledigt werden. Bei C-Aufgaben handelt es sich um solche, die vielleicht dringend, aber nicht wichtig sind. Demnach können sie auch delegiert werden. Und zuletzt sind D-Aufgaben weder wichtig noch dringend, können also einfach abgelegt werden oder in den Papierkorb wandern. Das klingt natürlich auf dem ersten Blick sehr anschaulich für eine Arbeitssituation und man könnte sich fragen, was hat das mit meinem Privatleben zu tun, richtig? Nun, es kann genauso gut im privaten Bereich eingesetzt werden. Delegieren kann man auch sehr gut an andere Familienmitglieder. Dieses Prinzip kann man sowohl für den selbstbestimmten als auch den fremdbestimmten Bereich verwenden. Man kann ihn aber auch für beides gleichzeitig nützen, indem die A-Aufgaben (und auch die B-Aufgaben) automatisch jene Aufgaben werden, die ich selbst beeinflussen kann und daher auch selbst zu erledigen habe – je nach Dringlichkeit.

Das Cynefin-Framework

Ein weiteres Modell, das für das Self Leadership sehr gut angewendet werden kann, ist das Cynefin-Framework, das von Mary E. Boone und Dave Snowden 1999 im Rahmen des Wissensmanagements und der Organisationsstrategie entwickelt wurde. Es zeigt vier verschiedene Situationen und daraus resultierend die Notwendigkeit, entsprechend zu handeln. Das Modell wird auch im Leadership verwendet, wenn es um die Führung von Mitarbeiter*innen geht. Warum also nicht auch für das Self Leadership nützen?

Quelle: resilienz-akademie.com

Zu wissen, in welcher Phase oder Situation man sich befindet, kann anhand dieses Modells gut entschieden werden, wie darauf zu reagieren ist.

Bei allen Modellen gilt: es sind Unterstützungen, um uns Klarheit zu geben, um welche Situationen es da eigentlich geht, wenn ich mich entscheiden muss und wie ich mich, mein Leben und meine Aufgaben dadurch besser führen kann. Auf dem Weg, die eigenen Bedürfnisse zu erforschen, kann auch das IKIGAI sehr hilfreich sein, dem ich mehrere Blog-Artikel gewidmet habe. IKIGAI bedeutet auf Japanisch „Lebenssinn“. Sobald man diesen für sich gefunden hat, kann man all seine Aufgaben besser danach ausrichten und „richtig“ handeln. Zuletzt sei gesagt: es gibt keine falschen Entscheidungen, nur jene, die gefällt oder nicht gefällt werden. Ob eine Entscheidung richtig oder falsch war, stellt sich erst im Nachhinein heraus. Bis dahin muss man einfach vertrauen, dass der erste Schritt der richtige war, um aus einer entscheidungslosen Starre zu treten.

Mein Leben als Projekt

Wie dich Projektmanagement bei deiner Persönlichkeitsentwicklung unterstützen kann

Was hat Projektmanagement hier zu suchen, fragst du dich vielleicht? Bei meiner Vorbereitung zur Zertifizierung zur Junior Project Managerin sind mir immer wieder Beispiele aus meinem privaten Leben eingefallen, die sehr viel mit dem Führen eines Projekts zu tun haben. Ohne bestimmte Kompetenzen hätte ich vieles nicht so umgesetzt, wie ich es dann tatsächlich gemacht habe. Deswegen lohnt sich auch für dich der Blick aus einer anderen Perspektive auf dein Leben und deine Ziele und vielleicht kannst auch du mit Projektmanagement Struktur in das Führen deines Lebensprojektes bringen.

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