Sommerzeit – Slow Time

Wie wir den Sommer für mehr Gelassenheit nützen können

Geht es euch auch so? Ihr freut euch bis Juni auf den Sommer und wenn er dann da ist, ist er entweder sehr schnell vorbei oder auch mit vielen Erwartungen verbunden und ihr könnt ihn nicht so ganz genießen, weil so viele Freizeit-Verpflichtungen auf euch warten. Ihr seht schon – ich habe das Wort „Warten“ schon zweimal benützt – was haben Erwartungen mit dem Warten zu tun? Und wie könnt ihr das für euch persönlich für mehr ruhige Sommertage nützen.

Warten als Kunst

Wir sind das ganze Jahr damit beschäftigt, Dinge zu planen, mit Menschen Termine auszumachen, zu arbeiten, zu lernen, zu tun. Wir finden wenig Zeit, um uns einfach zu entspannen und die Eindrücke auf uns wirken zu lassen. Da ist der Sommer ein guter Zeitpunkt, es ruhiger anzugehen. Auch wenn wir jetzt schon Mitte August haben, ist es nicht zu spät, etwas Neues auszuprobieren.

Ich beschäftige mich schon länger mit dem Begriff „Slow Travel“ und vermehrt nun auch mit „Slow Life“. Denn ich finde, dass um uns herum genug Stress vorherrscht und wir dort, wo es möglich ist, unser Leben entschleunigen und unsere Entscheidungen dahingehend verändern sollten. Wie wäre es mit einem kleinen Experiment? Slow Life hat viel mit Achtsamkeit zu tun und den Moment, in dem wir uns gerade befinden, mit all unseren Sinnen aufzunehmen. Vielleicht möchtest du heute mal einen anderen Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt gehen, auf dem Rückweg statt mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zu Fuß gehen, deine Umgebung wieder bewusster wahrnehmen. Und zwischendurch das Warten als Kunst perfektionieren. Sei es an der Kasse, oder wenn du auf die U-Bahn wartest, oder zu früh zu einem Termin erscheinst. Vielleicht willst du auch bewusst mal früher ankommen und die Zeit nur für dich nutzen. Ohne Musik, ohne Buch. Ohne Ablenkung einfach da sein.

Slow und Flow

Über Flow, also einem Zustand des Schaffensrausches, habe ich bereits einen Beitrag verfasst. Hier geht es darum komplett in einer Tätigkeit aufzugehen, den Moment und alles um sich herum zu vergessen. Und wie passt das mit Slow zusammen? Indem wir etwas finden, das uns begeistert und den Augenblick bewusst erleben lässt, können wir das langsame Leben und Tun für uns neu entdecken. Begib dich auf Entdeckungsreise und finde für dich eine Tätigkeit, die du heute noch ausprobieren möchtest, um in einem Flow zu kommen und das langsame Leben kennenzulernen. Bleibe dabei ganz im Hier und Jetzt, alles andere kann und wird automatisch auf später verschoben. Denn in dem Moment zählt nur die Aufmerksamkeit für diese eine Sache.

Wenn du mit dem Slow-Konzept dann schon besser vertraut bist, kannst du es für dich in einer angenehmen Art und Weise erweitern. Hast du vielleicht schon mal daran gedacht, statt zu fliegen mit dem Zug zu fahren? Viele Strecken ermöglichen das und du kannst auf deiner Slow Reise wunderbar runterkommen, ankommen, neue Menschen kennenlernen, die Natur beobachten, ein Buch lesen. Auch wenn du länger unterwegs sein wirst, ist das genau die Zeit, die du gut für dich nützen kannst. Um abzuschalten und durchzuatmen. Und dann ist der Sommer tatsächlich eine Zeit der Ruhe und des Genießens.

Ich wünsche dir noch einen schönen Sommer mit vielen Slow Momenten.

Alles Liebe, Klara.