Life-Balance statt Work-Life-Balance

Wir haben nur ein Leben

Heute möchte ich den Begriff Work-Life-Balance gerne unter die Lupe nehmen. Jene, die mich kennen, wissen, dass ich diesen Begriff nicht gerne verwende und dass ich vielmehr über Life-Balance spreche. Warum? Weil das Wort Work-Life-Balance für mich die Arbeit vom Leben trennt und es uns suggeriert, dass wir entweder arbeiten oder leben.

Ich finde, es ist anders. Wir haben nur das eine Leben und darin spielen sich sowohl die Arbeit als auch das Private ab. Daher stehe ich mehr für den Begriff Life-Balance und sehe hier die Notwendigkeit die Balance im Leben zu halten, mit all dem, was wir in unserem Leben zu tun und zu bewältigen haben.

Der Bedürfnis-Kuchen

Hier kommt der Bedürfnis-Kuchen wieder ins Spiel, dem ich zum Thema Self Care einen eigenen Beitrag gewidmet habe. Zur Erinnerung: unser Leben stellt einen Kreis mit 100 % dar. In diesem Kreis gilt es dann für sich persönlich zu schauen, welche Grundbedürfnisse eine Rolle spielen (sollten) und welche wieviel Platz (oder Prozent) einnehmen. Sobald die für den Moment richtige Aufteilung gefunden ist, sollte sie auch solange so bleiben, wie sie uns und unsere Life-Balance unterstützt.

Die richtige Visualisierung

Auf der Suche nach einem passenden Header-Bild für diesen Beitrag bin ich auf einem Bild gestoßen, das genau jene Verwirrung bei mir ausgelöst hat, die ich zu Beginn meiner Reflexion mit dem Begriff Work-Life-Balance schon zuvor hatte. Es zeigt eine Waage, auf der linken Seite steht das Wort „work“ und auf der rechten Seite „life“. In meiner Empfindung drückt dieses Bild aus, dass die Arbeit kein(e) Leben(szeit) ist und dass unter „life“ nur das private Leben verstanden wird. Meiner Meinung nach führt das zu keiner gesunden Abgrenzung des Arbeitslebens vom Privatleben, sondern in erster Linie dazu, dass man und frau sich innerlich (und womöglich auch äußerlich) von der eigenen Arbeit(smotivation) abspaltet, die Arbeit nicht genießen kann, weil das Leben ja ohnehin woanders passiert. Deswegen finde ich es wichtig und spreche auch bei jeder Gelegenheit darüber, die Life-Balance in den Vordergrund zu stellen. Denn wir haben nur ein Leben. Und in diesem soll neben der Arbeit auch das Private und vieles mehr Platz haben.

Wie kann sich die Hinwendung zur Life-Balance positiv auf dein Leben auswirken

  • Du hast die Möglichkeit deinen Job wieder mehr zu lieben und mit Leben zu befüllen.
  • Du siehst, dass eine Abgrenzung zwischen Arbeit und Privatleben anders möglich ist, denn Abgrenzung ist nicht nur zum Job wichtig, sondern auch zu anderen Faktoren im Leben.
  • Der Bedürfnis-Kuchen kann der erste Schritt sein, dir deiner Grundbedürfnisse bewusst zu werden und darin auch die Arbeit als einen wichtigen Teil zu sehen.
  • Dadurch, dass du die Arbeit nicht mehr komplett vom Leben ausschließt, siehst du für dich besser den Bedarf, auch hier etwas zu ändern, wenn es dir nicht gut geht. Auch wenn du nicht alles in deinem Job ändern kannst, ist es möglich, ihn im Sinne des Ikigai für dich in kleinen Dingen umzugestalten und so deinem Lebenssinn näher zu kommen. Schau dir gerne an dieser Stelle nochmal meinen Ikigai Beitrag an, mit den vier zentralen Fragen für die Erreichung deiner Lebenszufriedenheit. Und eine Umgestaltung darf ruhig auch in kleinen Schritten passieren, wie ich es anhand von Micro Habits beschrieben habe.

Balance im Fluss des Lebens

Nun habe ich das für mich und für mein Verständnis von Life-Balance passende Header-Bild gefunden. Es zeigt, wie Steine aufeinanderliegen, in Balance sind, weil alle gleichmäßig unsere Aufmerksamkeit haben und kein Stein schwerer als der andere ist. Und sie stehen mitten im Wasser – im Fluss des Lebens. Wenn wir von Fluss sprechen, kommt euch vielleicht auch der Begriff „Flow“ in den Sinn, der so viel wie „Schaffensrausch“ bedeutet. Auf Flow möchte ich in einem späteren Beitrag noch näher eingehen. Für das Verständnis von Life-Balance bedeutet es für mich, dass ich in der Arbeit und/oder im Privatleben Dinge finden kann, die mich in einem Schaffensrausch bringen. Und weil alle Dinge, alle Steine in Balance sind, kann mich das Wasser nicht umhauen, sondern trägt mich, umschließt mich immer wieder in Wellen und ich bleibe in Balance. Um bei diesem Bild zu bleiben: sobald die Wellen zu stark werden und die Steine ihr Gleichgewicht verlieren, also unsere Grundbedürfnisse nicht mehr ausgewogen sind, komme ich ins Schwanken.

Finde dein eigenes Symbol

Damit sich dein neues Verständnis über die Life-Balance und über deine darin vorkommenden wichtigen Bedürfnisse sich verfestigen können, kannst du dir dein eigenes Symbol suchen. So wie ich das mit diesem Bild gemacht habe. Vielleicht ist es bei dir auch eine Balance, oder eine Art Mobile, und die einzelnen Teile sind deine Bedürfnisse. Vielleicht ist es auch eine Schüssel mit verschiedenen Steinen oder Murmeln, oder etwas ganz anderes. Mach dich auf die Suche und lass dich inspirieren von dem Gefühl und der Vision der Ausgeglichenheit, Gelassenheit und dem Fluss in deinem Leben. Ich bin mir sicher, dass du mit deinem persönlichen Symbol einen Anker schaffst, der dich auf deinem Weg der Life-Balance und der Umgestaltung deines Lebens in kleinen Schritten begleiten wird. Dazu wünsche ich dir viel Erfolg.

Alles Liebe, Klara.

Ein Gedanke zu “Life-Balance statt Work-Life-Balance

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.