Inwiefern beeinflusst deine innere Haltung die Erfüllung deiner Träume?
Wir kennen das alle: Es ist der 31.12. oder spätestens der 1.1. eines neuen Jahres. Alles ist neu, alles ist frisch. Und wir wollen unbedingt etwas Entscheidendes in unserem Leben ändern, in Form von Vorsätzen. Sei es abnehmen zu wollen oder gesünder zu essen oder mehr Zeit in der Natur zu verbringen. Und spätestens nach zwei bis drei Wochen sind wir frustriert, weil wir unser Ziel entweder nicht erreicht haben, oder es gar nicht angehen konnten. Dann kommt meistens das doppelte schlechte Gewissen – einerseits das geplante nicht erreicht zu haben und andererseits am Vorsatz gescheitert zu sein. Doch warum ist das so?
Ein Ziel alleine reicht nicht aus
Auch du hast sicher schon sehr oft Strategien ausprobiert und gelehrt bekommen, wie man am besten ein Ziel umzusetzen kann. SMART sollte es sein, also schriftlich formulieren, messbar sein, attraktiv, realistisch und terminisiert. Fein. Das haben wir alle verstanden. Und zig mal durchgeübt. Und es klingt ja auch sehr plausibel und sollte ja auch funktionieren, wenn man es schon so korrekt bearbeitet und formuliert hat. Nun, für mich selbst war der Besuch eines Trainings zum Thema „ZRM“ (Zürcher Ressourcen Modell) ein Aha-Erlebnis. Obwohl ich dachte, ich kenne mich mit Zielarbeit aus und habe ja auch schon viele Ziele erreicht. Aber an manchen bin ich doch immer wieder gescheitert – und deswegen erhoffte ich mir bei diesem Training mehr zu erfahren.
Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM)
Das Zürcher Ressourcen Modell wurde an der Universität in Zürich wissenschaftlich erarbeitet. Es geht davon aus, dass wir Menschen mit zwei Gehirnen arbeiten: Das emotionale, oder Reptilien-Gehirn, und das rationale. Um ein Ziel erreichen zu können ist es wichtig, beide Gehirne in Balance zu bringen, in dem man sowohl die Emotionen als auch die Ratio in seiner Zielarbeit berücksichtigt. Denn die Emotionen sind größtenteils dafür verantwortlich, dass wir eine Sache verinnerlichen können und somit die innere Haltung dazu entwicklen können. Daher ist es wichtig, nicht nur zu wissen, welches Ziel und wie wir es erreichen wollen. Wesentlich ist die innere Haltung zu diesem Ziel zu überprüfen. Sonst bleibt ein Ziel ein leeres Konstrukt.
Wie kann dir deine innere Haltung helfen, deine Ziele zu erreichen?
Du denkst jetzt vielleicht: Naja, so ist es auch nicht, denn ich habe ja schon viele Ziele in meinem Leben erreicht. Da gebe ich dir Recht. Bei diesen Zielen hattest du unterbewusst die richtige innere Haltung, ohne dass du dir viele Gedanken machen musstest. Was dir womöglich fehlt, ist bei anderen, nicht erfüllten Zielen eben diese innere Haltung zu definieren. Nehmen wir ein Beispiel: Du möchtest endlich nach langer Zeit wiedermal das Fasten ernst nehmen und diese Zeit dazu nützen, auf vieles zu verzichten, was andere auch machen. Süßigkeiten, Zucker, Chips, Fleisch, Alkohol, Kaffee, Energy Drinks, Weißmehl, Kohlenhydrate… Die Liste könnte noch länger sein. Ganz schön viel, was du dir da vorgenommen hast, denkst du das nicht auch tief in dir drinnen? Aber egal – alle machen es und deswegen machst du es jetzt auch. Du erkennst vielleicht schon, wohin ich dich mit dieser Geschichte bringen möchte. Andere haben vielleicht die innere Haltung dazu, das genauso zu machen. Aber bei dir ist das anders. Irgendwas hält dich davon ab, das auch so zu machen. Vielleicht verzichtest du unterm Jahr schon viel auf Fleisch, Alkohol und Süßigkeiten. Und vielleicht will dein inneres Kind, dass du dich nicht selbst so streng behandelst. Vielleicht ist deswegen das Fasten für dich nichts.
Trau dich, deine Wege zu gehen!
Das Beispiel kann beliebig geändert werden. Egal was es ist, worauf du glaubst, verzichten zu müssen (im Fasten-Beispiel) – solange du nicht wirklich daran glaubst oder es nicht erreichen willst, wird es nur anstrengend, diesen Vorsatz oder dieses Ziel erreichen zu wollen. Viele Ziele, die wir uns setzen und erreichen wollen, sind vielleicht gar nicht unsere, sondern von der Gesellschaft vorgegebene. Daher ist es wichtig, dass du dir bewusst wirst, was dein Anteil ist, und was nicht. Ich möchte dich daher ermutigen, dir deine Ziele nochmal genauer anzuschauen, welche sind dir wirklich PERSÖNLICH wichtig, und welche verfolgst du nur, um anderen oder einem Trend zu gefallen. Du bist ein einzigartiger Mensch und genauso sind deine Ziele und Wege einzigartig.
Fastenzeit mal anders
Wie wäre es für dich, wenn du die Fastenzeit ab sofort anders für dich nützen könntest? Und dich nicht auf die klassische Fastenzeit vor Ostern beschränken würdest, sondern dir unterm Jahr selbst diese Zeit aussuchen könntest? Fühlt es sich nicht gut an, wenn das ohne Druck geschieht, dafür aber mit der richtigen eigenen Motivation? Und dann möchte ich dich einladen, diese Zeit dazu zu verwenden, nicht (nur) auf ungesundes Essen und Verhalten zu verzichten, sondern dir genau anzuschauen, welche Dinge um dich ungesund sind. Dies können Dinge sein, die man von dir erwartet, oder Menschen, die nur deine Energie aussaugen, oder Termine, die dich nur aufreiben statt bereichern. Du wirst dich dadurch viel leichter fühlen und gestärkter, deine echten Ziele zu erreichen. Wenn Süßigkeiten & Co für dich wirklich ein Problem sein sollten, wirst du sie in dieser Zeit und danach intuitiv weniger brauchen. Denn du tust schon das, was dir gut tut und brauchst keine Ersatzbefriedigung mehr.
Beharrlichkeit zahlt sich aus
Veränderungen brauchen ihre Zeit. Deswegen, setze dich nicht unter Druck und versuche, diesen Prozess zu genießen. Das Fasten hat ja eine sehr bereinigende Wirkung – für Körper, Geist und Seele. Bleibe dran und du wirst sehen, dass du deine neu gewonnene Stärke für all das einsetzen wirst können, was dir wichtig ist. Dafür werden dir dein inneres Kind und deine innere Haltung danken.