Wie dich Projektmanagement bei deiner Persönlichkeitsentwicklung unterstützen kann
Was hat Projektmanagement hier zu suchen, fragst du dich vielleicht? Bei meiner Vorbereitung zur Zertifizierung zur Junior Project Managerin sind mir immer wieder Beispiele aus meinem privaten Leben eingefallen, die sehr viel mit dem Führen eines Projekts zu tun haben. Ohne bestimmte Kompetenzen hätte ich vieles nicht so umgesetzt, wie ich es dann tatsächlich gemacht habe. Deswegen lohnt sich auch für dich der Blick aus einer anderen Perspektive auf dein Leben und deine Ziele und vielleicht kannst auch du mit Projektmanagement Struktur in das Führen deines Lebensprojektes bringen.
Das Leben als komplexestes Projekt
Viele von uns haben im Leben schon viel erreicht, was uns meist selbst nicht bewusst ist. Wir haben uns daran gewöhnt eher auf unsere Fehler zu schauen und auf das, was wir (noch) nicht geschafft haben, anstatt auf das, war wir trotz vieler Mühen gemeistert haben. Daher kann es hilfreich sein, eine Art Lebens-Bilanz zu erstellen, um genau diese Ressourcen für dich festzumachen. Du wirst staunen, was du schon alles erreicht hast und kannst aus diesen Quellen jene Ressourcen hervorheben, die dich auch bei anderen Projekten unterstützen können. Wie der Weg zur Erfüllung dieser vergangenen Lebens-Aufgaben ausgesehen hat, ist auch wichtig – denn diesen Pfad kannst du auch als Beispiel für deine zukünftigen Wege heranziehen.
Mit 4-Mat gezielt an deinem Projekt arbeiten
Das 4-Mat-System wird im Trainingsbereich eingesetzt und es geht in erster Linie darum, mit vier Fragen eine Zielgruppe optimal zu erreichen, indem vier verschiedene Lerntypen so angesprochen werden, dass sie aus einem Seminar oder Vortrag das beste für sich mitnehmen können. Mit diesem System kannst du aber genauso gut deine Aufgaben und Projekte strukturieren, um nichts Wichtiges auszulassen. Diese vier Fragen sind warum, was, wie und was wenn. In einem eigenen Beitrag werde ich nochmal genauer auf dieses System eingehen. Für dich hier sollen die Fragen gezielt auf die Planung und Umsetzung deines Projekts Leben hinzielen.
Warum: Ziele setzen
Wenn wir nicht wissen, wohin wir gehen wollen, wird der Weg sehr mühsam. Meist sind wir also schnell im Tun, ohne uns vorher Gedanken über den Sinn und das Ziel unseres Vorhabens zu machen. Daher ist die erste Aufgabe bei deiner nächsten Projekt-Planung herauszufinden, warum du überhaupt etwas machen oder erreichen willst. Wichtig ist auch, die innere Haltung und Motivation zu kennen, bevor du ein Ziel angehst. Denn erst wenn es dein eigener innerster Wunsch ist, also intrinsisch motiviert ist – und nicht das, was sich andere von dir wünschen, also extrinsisch – wirst du das Ziel auch umsetzen können und wollen.
Was: Inhalt deines Projekts
Wenn du für dich herausgefunden hast, warum du eine bestimmte Aufgabe erreichen möchtest, kannst du dich mit dem Inhalt auseinandersetzen. Was ist genau Inhalt deines Ziels/Projekts/Traums? So wie im Projektmanagement gilt es hier abzugrenzen, was gehört zu meinem Traum und was nicht. Damit vermeidest du, unnötige Energie in falsche Nebenprojekte zu investieren. Auch damit wird dein Ziel und die innere Haltung spürbarer.
Wie: Art der Umsetzung
Im nächsten Schritt schaust du dir die Umsetzung deines Projekts an, indem du dir die Frage stellst, wie möchte ich es angehen. Welche Tools benötige ich? Wie bereits oben erwähnt kann es hilfreich sein, sich vergangene Projekte anzuschauen und das zu kopieren, was bereits funktioniert hat. Aber auch aus weniger erfolgreichen Projekten kannst du lernen – nämlich wie du etwas nicht mehr oder anders machen möchtest. Auch dieses Wissen spart Zeit und Nerven. Die ewige Frage „Warum musste gerade mir das passieren“ kannst du dir hier dann selber einfacher beantworten, indem für dich klar ist, dass du aus dem Erlebten lernen kannst.
Projektumwelten als Ressource nützen
Wichtig ist bei einem Projekt auch, dass du dir deine Umwelt anschaust: wer kann Teil deines Projektes sein? Wer kann dich unterstützen? Mit welchen Reaktionen musst oder kannst du von welchen Personen rechnen? (Wie) Beeinflussen sie dich? Was kannst du daraus noch an Informationen für dich herausholen und positiv für dein Projekt in einem neuen Rahmen setzen? Welche äußeren Umwelten könnten die Erreichung deines Zieles erschweren und wie kannst du mit diesen Umwelten umgehen?

SMARTes und selbstverantwortliches Ziel
Neben den personellen ist bei der Umsetzung auch auf andere Ressourcen zu schauen. Bei deiner Zielformulierung ist darauf zu achten, dass du das Ziel selbst erreichen kannst, also selbst die notwendigen Ressourcen hast. Dazu gehört auch die Zeit, sowohl der Weg zum Ziel als auch das endgültige Ziel. Ein Ziel, das du ohne einen Endtermin formulierst, ist schwer messbar und du wirst womöglich dazu verleitet, es immer wieder zu verschieben. Also, stell dir folgende Fragen: Ist mein Ziel zeitlich machbar? Habe ich die Zeit, mich um dieses Projekt zu kümmern? Du kannst dir dazu auch meinen Beitrag „Im neuen Jahr ankommen“ durchlesen, wo ich genauer auf Ziele und die SMART-Methode eingehe. Wie sieht es dann auch mit deinem Geld aus? Wie viel benötigst du für dein Projekt? Woher bekommst du es, wenn du selbst nicht genug hast? Wenn du dir diese Fragen rechtzeitig stellst, kannst du viel rascher sehen, ob das Ziel erreichbar ist und wie du selbst gegensteuern kannst, um das Ziel erreichbar zu machen. Und bei aller Planung und Struktur solltest du deine wichtigste Ressource nicht aus den Augen verlieren – deinen Humor! Feiere deine Zwischenerfolge gemeinsam mit Freund*innen und Familie, gönne dir etwas Schönes und lache auch über dich – das entspannt ungemein und macht vieles einfacher.
Was, wenn: Plan B bereithalten
Und was, wenn dann doch alles geplant ist und etwas Unvorhergesehenes passiert? Projekte haben es an sich, dass immer wieder Dinge passieren können, mit denen du nicht gerechnet hast. Hier ist es wichtig von Anfang an gegenzusteuern. Das kannst du machen, indem du dir deine alten Projekte anschaust und siehst, wie du diese gemeistert hast oder wer dich damals unterstützt hat. Es geht nicht darum, schon zu Beginn pessimistisch das Projekt anzugehen, aber zu einer guten Projektvorbereitung gehört auch eine Krisenstrategie dazu. Vor allem wenn du aus Erfahrung bereits weißt, dass dein Projekt Gefahren birgt und diese irgendwann mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eintreten werden. Wenn du aber weißt, womit du womöglich rechnen musst, kannst du rechtzeitig Maßnahmen planen. Im besten Fall treten diese Gefahren nicht ein. Zudem kannst du bereits in der Planung sehen, was machbar ist und was nicht, und kannst dein Ziel auf seine Kompatibilität prüfen. Hierbei kann auch die Disney Strategie helfen, um dem Traum/dem Ziel zwar Raum zu geben, aber nicht auf die realistische Umsetzung und den kritischen Blick auf die Umsetzung zu vergessen. Dazu werde ich auch einen eigenen Beitrag schreiben.
Projekt, fertig, los!
Du hast nun dein Projekt auf Herz und Niere geprüft und bist alle vier Fragen durchgegangen? Du hast dein Ziel nach deiner inneren Motivation kritisch und realistisch überprüft? Dann kannst du jetzt loslegen! Egal ob es sich um eine Vision, ein lang gehegter Traum, ein berufliches oder privates Ziel handelt: ab sofort wirst du deine Vorhaben strukturierter angehen und nichts mehr dem Zufall überlassen. Du bist bestens vorbereitet, aber auch flexibel genug, um auf Veränderungen auf deinem Weg gelassen zu reagieren. Du hast dir ein Ziel gesetzt und vertraust dem Weg und lässt los. Unter meinen Buchtipps findest du „Start Living 1: Das 6 Wochen Training“ von Manfred Winterheller, in dem er eine Methode verwendet, die ich dir wärmstens empfehlen kann. Neben der inneren Haltung geht es hier um drei Themen, die einander brauchen, um ein Projekt umsetzbar zu machen: sich Ziele zu setzen, Vertrauen in deren Umsetzung zu haben und beharrlich dranzubleiben. So kannst du die vier Fragen mit einer praktischen Methode für dich verbinden und dein nächstes Projekt erfolgreich umsetzen. Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!
Alles Liebe, Klara.
Liebe Klara,
Danke für deinen sehr inspirierenden Blog, der zu einem ständigen Begleiter für mich und mein Tun geworden ist. Der von dir beschriebene Perspektivenwechsel auf das Leben und auf das eigene Lebensprojekt ist so wichtig. Ebenso wie das Bewusstwerden der inneren Haltung, die du in dem Beitrag nimmst. Auch finde ich es toll, dass du den Humor und das Feiern von „kleinen“ Erfolgen und Schritten als wichtige Ressourcen hervorhebst. Ich freue mich auf alles, was noch kommt.
Alles Liebe, Maciej
Vielen Dank für deine wertvolle Rückmeldung, lieber Maciej. Ich freue mich, dass mein Blog eine Inspiration für dich ist und wünsche dir auf deinem persönlichen Weg der Entfaltung alles Gute! Alles Liebe, Klara